Wie fließt elektrischer Strom? – Mechanismen des Stromflusses
Elektrischer Strom ist der Fluss elektrischer Ladung durch ein Material. Dieser Prozess ist grundlegend für das Verständnis der Elektrizität in unserem Alltag. Der Stromfluss wird durch die Bewegung freier Elektronen in einem Leiter, wie Kupfer oder Aluminium, ermöglicht.
Grundlagen des Stromflusses
Wird eine Spannungsdifferenz über einen Leiter angelegt, entsteht ein elektrisches Feld innerhalb des Materials. Dieses Feld übt eine Kraft auf die freien Elektronen im Leiter aus, wodurch sie sich von Bereichen hoher zu Bereichen niedriger potenzieller Energie bewegen. In elektrischen und elektronischen Geräten des täglichen Lebens breiten sich die Signale typischerweise als elektromagnetische Wellen mit Geschwindigkeiten zwischen 50 % und 99 % der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum aus, während sich die Elektronen selbst viel langsamer bewegen.
Driftgeschwindigkeit und Wechselstrom
Die Driftgeschwindigkeit von Elektronen in einem Leiter ist normalerweise recht langsam, in der Größenordnung von wenigen Millimetern pro Sekunde, obwohl der Strom im Leiter recht hoch sein kann. Bei Wechselspannungen erfolgt keine Netto-Bewegung; die Elektronen oszillieren hin und her in Reaktion auf das wechselnde elektrische Feld über eine Distanz von einigen Mikrometern.
Elektrischer Strom und seine Einheiten
Der elektrische Strom wird als Coulomb pro Sekunde oder Ampere (A) gemessen, eine Basiseinheit des Internationalen Einheitensystems (SI): 1 Ampere = 1A = 1 Coulomb pro Sekunde = 1 C/s.
Stromfluss in elektrostatischen Situationen
In elektrostatischen Situationen ist das elektrische Feld innerhalb des Leiters überall null, und es fließt kein Strom. Dennoch bedeutet dies nicht, dass alle Ladungen im Leiter in Ruhe sind. In einem gewöhnlichen Metall bewegen sich einige Elektronen frei innerhalb des leitenden Materials. Diese freien Elektronen bewegen sich zufällig in alle Richtungen, ähnlich den Molekülen eines Gases, jedoch mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten von etwa 106 m/s.
Geschwindigkeit der Elektrizität
Unter der Geschwindigkeit der Elektrizität versteht man die Bewegung von Elektronen (oder anderen Ladungsträgern) durch einen Leiter im Vorhandensein eines elektrischen Feldes oder einer Potentialdifferenz. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung hat mehrere Bedeutungen, darunter die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit und die Driftgeschwindigkeit.
Wellenausbreitungsgeschwindigkeit
Die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit, auch als Geschwindigkeitsfaktor oder Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Übertragungsmediums bekannt, ist das Verhältnis der Geschwindigkeit, mit der eine Wellenfront (eines elektromagnetischen Signals) durch das Medium läuft, zur Lichtgeschwindigkeit im Vakuum. Die Dimensionen des Drahtes und elektrische Eigenschaften wie die Induktivität beeinflussen die genaue Ausbreitungsgeschwindigkeit, die normalerweise um 90 % der Lichtgeschwindigkeit – etwa 270.000 km/s – liegt.
Driftgeschwindigkeit
Die Driftgeschwindigkeit bezieht sich auf die durchschnittliche Geschwindigkeit der Ladungsträger, normalerweise Elektronen, wenn sie sich unter Einfluss eines elektrischen Feldes durch einen Leiter bewegen. Die Formel zur Berechnung der Driftgeschwindigkeit lautet:
\[ v_d = \frac{I}{nAq} \]
wo \( v_d \) die Driftgeschwindigkeit der Elektronen in Metern pro Sekunde (m/s), \( I \) der durch den Leiter fließende Strom in Ampere (A), \( n \) die Anzahl der Ladungsträger pro Volumeneinheit im Leiter (in m-3), \( A \) die Querschnittsfläche des Leiters in Quadratmetern (m2) und \( q \) die Ladung eines einzelnen Elektrons, etwa 1,602 x 10-19 Coulombs (C), ist.
Driftgeschwindigkeit und Elektronenmobilität
Driftgeschwindigkeit und Elektronenmobilität sind verwandte, aber unterschiedliche Konzepte in der Elektrizitätslehre. Während die Driftgeschwindigkeit die durchschnittliche Bewegungsgeschwindigkeit von Ladungsträgern in einem Leiter beschreibt, ist die Elektronenmobilität ein Maß dafür, wie leicht Elektronen sich unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes durch ein Material bewegen können.